Die innerbetrieblicher Mediation!

Darunter verstehe ich die Klärung von Konflikten innerhalb eines Arbeitsbetriebes oder einer Organisation mit Unterstützung eines unparteiischen Dritten, dem Mediator.

Bevor ich als Mediator gerufen werde, haben die Betroffenen oder die Betriebsleitung in aller Regel schon selbst (vergeblich) versucht, eine Klärung herbeizuführen. Es handelt sich also meist um eine schmierige, verfahrene Situation. Dabei können die Konstellationen sehr unterschiedlich sein. Auseinandersetzungen zwischen Kollegen auf <b>gleicher Ebene</b> in einem Team oder schwer lösbare Konflikte auf der Leitungsebene oder zwischen den Betriebsinhabern.

Bei der der innerbetrieblichen Mediation gibt es für mich  Besonderheiten die sich von den allgemeinen Mediationen unterscheidet. Wird meine Mediation wegen innerbetrieblicher Probleme angefragt, geht es fast immer um die Zukunft bestehender Arbeitsbeziehungen. Die Frage ist dann: Wie können wir in Zukunft besser, menschlicher, produktiver zusammenarbeiten? Es geht also um den Fortbestand der Beziehung. Das kann nur positiv geklärt werden, wenn der „Schutt“ aus der Vergangenheit weggeräumt wird.

Ich unterscheide zwischen „Abwicklung einer Beziehung“ – wie bei einer Scheidung – und der „Klärung einer Beziehung“ da notwendiger Weise zu verschiedenen Herangehensweisen erfordert. Bei einer betrieblichen Mediation kann die Vergangenheit nicht einfach ruhen, auch wenn das Mediationsverfahren auf die <b>Zukunft</b> gerichtet ist. Unter Anleitung meiner mediation muss geklärt werden, wie es zu dem jetzigen Zustand gekommen ist.

Was hat dazu geführt?

Welche Auslöser gibt es?

Was steckt hinter den Enttäuschungen/Verletzungen?

Erst wenn das klar ist, kann vernünftiger Weise darüber gesprochen werden, welche Änderungen erforderlich sind, wie es gehen kann. Das setzt eine offene Atmosphäre für die Aussprache  ist darüber unbedingt erforderlich. Nur dann gibt es eine Chance, dass sich die Betroffenen wieder mit Achtung und Respekt begegnen können.

Meine Mediation ist ergebnissoffen so kann sich in diesem Klärungsprozess heraustellen, dass eine langfristige Zusammenarbeit nicht mehr sinnvoll, möglich ist.

Ablauf meiner Mediation<b>.</b>

Meine Mediation habe ich <b> </b>in fünf Phasen eingeteilt.

  • Auftragsklärung
  • die Festlegung der Themen
  • von den Positionen zu den Interessen
  • Verhandlungsphase (Lösungen finden)
  • Abschlussvereinbarung

Davor steht noch die Auftragserteilung und danach eventuell eine Nachkontrolle. Nach meiner Erfahrung empfiehlt es sich, die Sitzungen nicht über mehrere Wochen zu verteilen. Je nach Fall benötige ich etwa einen Block von 8 bis 10 Stunden, der nur durch Pausen von wenigen Tagen, zur Reflektion, unterbrochen wird.

Das kann dann in einer festgehalten werden.

Im Rahmen der Auftragsklärung und Eingangsvereinbarung werden die Regeln besprochen. Dabei ist die Vertraulichkeit ein wichtiger Punkt.

Die Festlegung der Themen

Mit den Beteiligten wird geklärt welche Einzelthemen besprochen werden müssen.

Damit steht ein gemeinsamer Fahrplan.

Die „Dialogphase“ ist der wichtigste in der Mediation. Die erforschenden Fragen durch mich wird Deutlich welche Bedürfnisse stehen hinter den vertretenen Positionen? Hier können alle Beteiligten ihre Sicht der Dinge darlegen.

Nun sollte es weiter gelingen, die dahinter liegenden Beweggründe, Wünsche, Ängste, Frustrationen, offen zu legen. Sind  die Hintergründe einmal herausgearbeitet und unter meiner Regie, die des Mediators, ausgesprochen, ist der Schritt zu Lösungen nicht mehr weit. Ich gebe am Ende dieser Phase eine Deutung oder Erklärung der Situation. Die Deutung erfolgt ohne Schuldzuweisung, sondern zeigt die gegenseitige Verstrickung auf. Dadurch werden die Betroffenen entlastet. Jetzt können sie sich mit den Lösungen beschäftigen.

Bei der Suche nach Lösungen sind Ideen gefragt. In dieser Phase wird ein Brainstorming zum Auffinden von Lösungsideen durchgeführt. Alle genannten Lösungsoptionen werden auf einem Flipchart notiert. Anschließend werden diese im Hinblick auf vorher heraus gearbeitete Interessen und Bedürfnisse bewertet und auf ihren Realitätsgehalt geprüft.

In der letzte Phase, die Abschlussphase, werden die gefundenen Lösungen Festhalten und  in einer Abschlussvereinbarung festgehalten. Es wird festgelegt, wer was, wann und wo tun wird. Die Vereinbarungen ist so konkret wie nur irgendwie möglich, damit ihre Einhaltung kontrolliert werden kann.

Nach meiner Mediation tritt häufig ein Gefühle der Erleichterung auf doch die Umsetzung in der Praxis noch bevorsteht und dass in der Hektik des betrieblichen Alltags einiges wieder untergehen kann. Auch beriete ich die Beteiligten auch darauf vor, dass es Rückfälle in alte Verhaltensmuster geben kann, dass dies normal ist und soll den eingeschlagenen Weg nicht in Frage stellt. In vielen Fällen empfiehlt es sich, nach einiger Zeit – nach einigen Wochen oder Monaten – eine nachsorgende Sitzung zu führen. Dann können die Schwierigkeiten, die bei der Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen aufgetreten sind und deren Lösung besprochen werden.