Nicht Philosophie sondern philosophieren ist erlernbar. Philosophie ist nach Kants offenbar mehr als die Summe lexikalisch gestalteten Wissens Sie ist ein Vollzug, und als Vollzug bezeichnet sie die Liebe (philo) zur und somit das Streben nach Weisheit (sophie). Philosophie bedeutet, kritisches Hinterfragen, bedeutet Reflexion und Austausch über das Reflektierte.

An exponierter Stelle hat Aristoteles das Staunen als Ursprung des Philosophierens herausgestellt. Staunen bedeutet, sich dem Begegnenden gegenüber zu öffnen und es verstehen zu wollen. Offenheit und Interesse (Wissen wollen) sind philosophische Grundhaltungen der Welt gegenüber. Und der spezifisch philosophische Zugang zur Welt ist das Fragen.

Von hier ist die Nähe zwischen Philosophie und Kindheit leicht zu erkennen:

Kinder und Philosophie erfragen die Welt. Sie tun dies ohne Rücksichtnahme. Kinder fragen, selbst dann, wenn es Erwachsenen scheint, es gäbe nichts zu fragen, Fragen sei gerade in diesem Moment unschicklich und eher peinlich oder aber die Penetranz kindlichen Fragens sei bereits zur Geduldsprobe geworden.

Die Nähe zwischen Philosophie und Kindheit ist also naheliegend.  Kinder sind dafür prädestiniert, sich mit Philosophie zu beschäftigen. Oder anders: Jedes Kind ist auch ein Philosoph.

Die Methoden der Philosophie mit den Kindern einzuüben und die Ergebnisse mit ihnen festzuhalten bringt auch mir neue Betrachtungsmöglichkeiten auf die Dinge.

 

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